Welcome #mymigrainestory

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Mymigraine story – Welcome!

Seit meiner Kindheit leide ich unter Migräne, eine richtige Diagnose und vor allem Hilfe habe ich allerdings erst Jahre später erhalten. Etwa genauso lange hat es gedauert, bis ich verstanden habe, dass Migräne eine richtige Erkrankung ist und nicht einfach nur als Kopfschmerz abgetan werden kann. Erst durch die leidvolle Erfahrung, beinahe täglich eine Attacke zu haben, habe ich mich mehr mit der Erkrankung auseinandergesetzt, mehr gelernt und verschiedene medikamentöse und nichtmedikamentöse Dinge ausprobiert. Ich habe vermehrt damit begonnen, über meine Migräne Erkrankung zu sprechen - zu erzählen wie es mir damit geht und was es für mich bedeutet. Aus meinem näheren Umfeld kam so immer mehr Verständnis für mich und meine Situation.

Eine kurzfristige Absage eines Treffens oder ich einfach miese Laune haben, weil sich die nächste Attacke bemerkbar macht, wurde von meinen Freunden nun besser verstanden. Doch bis dahin war es ein langer Weg.

Ich habe gelernt mit dem Schmerz zu Leben. Oftmals habe ich in der Vergangenheit mit starken Kopfschmerzen an der Universität oder in der Arbeit gesessen. Nicht immer habe ich etwas gesagt, manchmal habe ich mich schlicht weg einfach nicht getraut. Viel zu oft wurde mir nicht geglaubt, hat man mich belächelt und meinte, ich nutze es nur als Ausrede. Nicht nur einmal habe ich gehört, ich würde mir mit Vollzeitjob und Studium zu viel zumuten oder ich soll mich nicht so anstellen, es sind ja bloß „Kopfschmerzen“.

Ja, gerade an der Universität war es häufig schwierig, mehrmals bin ich dort mit starken Kopfschmerzen in einem Kurs gesessen, um die Anwesenheitspflicht zu erfüllen und um das Studium rechtzeitig abzuschließen zu können. Mehr als einmal habe ich eine Prüfung mit starken Kopfschmerzen und Übelkeit hinter mich gebracht.

 

 

Ähnliches im Job, obwohl es hier zwar mehr Verständnis dafür gab, habe ich auch am Arbeitsplatz gelächelt obwohl ich gerade das Gefühl hatte, ein Presslufthammer sei in meinem Kopf. Ich war mit diesen Schmerzen auf einer Veranstaltung, die schon lange geplant war oder hab eine Deadline eingehalten um ein Projekt abzuschließen.

Ähnliches bei den Freizeitaktivitäten mit Freunden, da meine Migräne häufig gerade nach stressigen Zeiten auftrat, waren diese Treffen oftmals davon betroffen.

Freunde, Familie, Arbeitskollegen nahmen an, dass Schmerzmittel, weniger Stress, eine gesunde Ernährung mehr Bewegung (Sport) an der frischen Luft, Yoga oder Meditation helfen würden. Nicht nur einmal bekam ich Ratschläge, wie ich meine Migräne heilen könnte und somit weniger Tabletten nehmen müsste. Sicherlich tragen viele dieser Maßnahmen dazu bei, die Migränetage zu reduzieren – geheilt werden kann diese komplexe neurologische Erkrankung allerdings nicht.

Erst vor einigen Jahren, als ich öffentlich darüber zu „Sprechen“ begann, habe ich gelernt meine Erkrankung anzunehmen und zu verstehen. Ich habe nicht nur herausgefunden mit der Erkrankung zu Leben, sondern auch wahrgenommen, welche Stärke und Kraft einem diese Erkrankung geben, beziehungsweise lehren kann. Denn Migräne ist so viel mehr als nur Kopfschmerz. Zahlreiche Begleiterscheinungen der Erkrankung, wie Lichtempfindlichkeit, Lärmempfindlichkeit, Geruchsempfindlichkeit oder generell besonders ausgeprägte Sinneswahrnehmungen, sehe ich nicht nur als negativ an.

Durch diese Hochsensibilität auf meine Umgebung und Umwelt oder gegenüber Gefühlen anderer Menschen, habe ich (haben Migränepatienten) auch so etwas wie eine Superkraft. Denn durch die völlig andere Reizverarbeitung des Migränegehirns, sind wir in der Lage, mehr Reize wahrzunehmen, sowie diese schneller zu verarbeiten. Wir sind also alle so etwas wie #invisible_heroes.

Durch diese leidvollen Erfahrungen der letzten Jahre, habe ich gelernt Stark zu sein – Aufgeben war für mich niemals eine Option! Die Erkrankung hat mich gelehrt, Dinge durchzuziehen. Natürlich gab es auch schlechte Zeiten, in denen ich am Rande der Verzweiflung war, nicht wusste, wie ich alles schaffen sollte und durch die ständigen Attacken einfach nur mehr müde und kaputt war. Diese Erkrankung kann man nicht verharmlosen, sie überfällt mich oft so heftig, dass ich nicht am täglichen Leben teilhaben kann. Die Angst vor der nächsten Attacke ist immer im Hinterkopf, Migräne ist eine Erkrankung die mich täglich begleitet, auch in der anfallsfreien Zeit. Nichtsdestotrotz, versuche ich mich durch die Erkrankung nicht allzu sehr einschränken zu lassen.

 

Immer wieder fragen mich andere Migräne Patienten und Patientinnen, wie man im Job, in der Schule oder im Studium, mit Kindern, in einer Schwangerschaft oder ganz generell damit umgeht. Rezept gibt es hierfür keines, genauso wie die Migräne bei jedem einzigartig ist, sind auch diese Situationen grundverschieden. Mir hat es geholfen die Erkrankung zu akzeptieren, das Beste daraus zu machen und vor allem mit dem Umfeld darüber offen zu sprechen.

 

EURE ANITA

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